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Unterschiedliche Führungsstile und ihr Einsatz

Mitarbeiterführung kann auf unterschiedlichste Art und Weise passieren und funktionieren. Um erfolgreich führen zu können, ist es jedoch wichtig, den richtigen Führungsstil für sich, die Organisation und seine Mitarbeiter:innen zu finden.

Was versteht man unter einem Führungsstil?

Ein Führungsstil bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine Führungskraft ihre Rolle wahrnimmt und ihre Mitarbeiter:innen oder Teammitglieder führt. Es ist der persönliche Ansatz und die Verhaltensweise einer Führungsperson, die ihre Interaktionen und Entscheidungen im beruflichen Umfeld prägt. Ein Führungsstil hat einen direkten Einfluss auf die Arbeitskultur, die Motivation der Mitarbeiter:innen und die Effektivität eines Teams oder einer Organisation. Dabei gibt es viele unterschiedliche Führungsstile mit unterschiedlichen Ansätzen. Wie wirksam ein bestimmter Führungsstil ist, hängt dabei von der Führungskraft selbst sowie von der jeweiligen Führungssituation ab. Neue Führungskräfte müssen sich daher meist erst in ihrer Führungsrolle einfinden.

Welche Führungsstile gibt es?

In der Fachliteratur wurden bereits viele Führungsstile klassifiziert und definiert. Der Klassiker unter den Führungsstilen sind folgende 3 Führungsstile, die der Psychologe Kurt Lewin 1939 erstmals definierte.

  • Autoritärer Führungsstil: Dieser Führungsstil ist von Hierarchie geprägt. Entscheidungen werden alleine von der Führungskraft getroffen, deren Anforderungen die Mitarbeiter:innen umsetzen müssen.

  • Kooperativer Führungsstil: Hier arbeiten Führungskräfte und Mitarbeiter:innen in einem Team zusammen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Die Führungskräfte geben Aufgaben an ihre Mitarbeiter:innen weiter, die sie anschließend autark bearbeiten.

  • Laissez-faire Führungsstil: Dieser Führungsstil lässt sich als eine Mischung zwischen dem autoritären und kooperativen Führungsstil beschreiben. Hier geben die Führungskräfte zwar Rahmenbedingungen vor, ansonsten haben die Mitarbeitenden hier allerdings einen großen Handlungs- und Entscheidungsspielraum.

Über die Jahre entwickelten sich immer mehr Führungsstile, wie zum Beispiel die sechs verschiedenen Führungsstile nach Goleman:

  • Befehlender Führungsstil

  • Demokratischer Führungsstil

  • Gefühlsorientierter Führungsstil

  • Visionärer Führungsstil

  • Leistungsorientierter Führungsstil

  • Beratender Führungsstil

Diese Führungsstile betrachten die Führungsrolle nochmal aus einer ganz anderen Perspektive. Der visionäre Führungsstil basiert beispielsweise darauf, Mitarbeiter:innen durch eine aufregende Vision und ihre Rolle darin zu motivieren. Der beratende Führungsstil beschreibt hingegen einen Ansatz, in dem die Führungskraft als Coach agiert und die Mitarbeiter:innen dadurch führt und unterstützt.

Die heutige Arbeitswelt verändert sich mittlerweile so schnell, dass auch moderne Führungsstile sich immer mehr etablieren, wie zum Beispiel die agile Führung. Der agile Führungsstil orientiert sich nämlich an den Prinzipien der Agilen Methoden beziehungsweise des Agilen Manifests und ist somit auf eine schnelle und agile Steuerung des Unternehmens ausgerichtet, bei der viel Verantwortung an die Teams und Mitarbeiter:innen abgegeben werden. Die verschiedenen Führungsstile sind in der Regel miteinander kompatibel, sodass in der Führungspraxis oft eine Mischung aus unterschiedlichen Stilen praktiziert wird.

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Welcher Führungsstil ist am besten?

Unter all den definierten Führungsstilen gibt es keinen idealen Führungsstil, der für alle Führungssituationen passend ist. Der beste Führungsstil ist daher der Stil, der den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen der Organisation, des Teams und der Mitarbeiter:innen gerecht wird. Folgende Faktoren können dabei als Orientierung dienen:

  1. Unternehmenskultur: Der Führungsstil sollte mit der vorherrschenden Unternehmenskultur übereinstimmen. Eine offene, kollaborative Kultur kann beispielsweise einen partizipativen Führungsstil begünstigen, während eine hierarchische Kultur möglicherweise einen autoritativen Ansatz erfordert.

  2. Mitarbeiterkompetenz, Erfahrung und Motivation: Der Führungsstil sollte sich an den Fähigkeiten und dem Erfahrungsniveau der Mitarbeiter:innen orientieren. Erfahrene und kompetente Mitarbeiter:innen können von einem delegativen Führungsstil profitieren, während weniger erfahrene Mitarbeiter:innen möglicherweise eine stärkere Anleitung benötigen. Darüber hinaus lassen sich manche Mitarbeiter:innen durch einen coachenden Führungsstil eher motivieren, während andere durch einen partizipativen Ansatz mehr Engagement zeigen könnten.

  3. Aufgaben und Projekte: Die Art der Aufgaben und Projekte kann den idealen Führungsstil beeinflussen. Komplexe, innovative Projekte könnten einen transformationalen Führungsstil erfordern, während Routineaufgaben möglicherweise mit einem strukturierten Führungsstil effektiver bewältigt werden.

  4. Organisationsstruktur: Die bestehende Organisationsstruktur kann die Möglichkeiten und Grenzen für bestimmte Führungsstile vorgeben. In flacheren Hierarchien könnten partizipative und teamorientierte Führungsstile besser funktionieren.

  5. Persönlichkeit der Führungskräfte: Die Persönlichkeit und Führungseigenschaften der Führungskraft spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Führungsstils. Eine selbstbewusste und visionäre Führungskraft könnte einen transformationalen Ansatz verfolgen, während eine analytische Führungskraft möglicherweise eher einen demokratischen Stil bevorzugt.

Wie finde ich den geeigneten Führungsstil?

Um einen geeigneten Führungsstil zu finden, sollten Führungskräfte sich selbst, ihre Mitarbeiter:innen und alle weiteren externen Faktoren wie zum Beispiel das Projekt oder die Organisationsstruktur reflektieren. Diese Reflexion ist ein ständiger Prozess, der nicht nur neue Führungskräfte betrifft, sondern auch Führungskräfte, die schon jahrelange Führungserfahrung mitbringen. Gerade in der heutigen Arbeitswelt, wie die VUCA-Welt sie beschreibt, können sich die äußeren Anforderungen, die den Führungsstil beeinflussen, schnell ändern. Daher müssen sich Führungskräfte stetig in ihrer Führungsrolle weiterentwickeln und sich auch mit neuen Themen, wie New Leadership, Remote Leadership oder Digital Leadership beschäftigen.

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Über den/die Autor:inSeraphina ist Produktmanagerin bei Brainbirds und lässt ihr Wissen als Wirtschaftspsychologin in die Entwicklung der Lernformate fließen. Ob Führung, Innovationsentwicklung oder Projektmanagement, sie schafft mit ihrer Expertise einen echten Mehrwert.
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