Die Feedbackkultur eines Unternehmens sagt viel darüber aus, wie mit Feedback umgegangen wird und ist entscheidend für die Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen und des Unternehmens.
Eine Feedbackkultur beschreibt die Art und Weise, wie Feedback in einer Organisation oder einem Team gehandhabt wird. Sie umfasst die Normen, Werte und Praktiken, die den Prozess des Gebens und Empfangens von Feedback definieren und gestalten. Im Kern geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, in der ehrliches, konstruktives und regelmäßiges Feedback gefördert wird. Eine positive Feedbackkultur ermutigt Mitarbeiter:innen, offen über ihre Erfahrungen, Ideen und Bedenken zu sprechen, ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu haben. Dies trägt zur kontinuierlichen Verbesserung bei, ermöglicht eine offene Kommunikation und stärkt das Vertrauen zwischen den Teammitgliedern und Führungskräften.
Eine offene Feedbackkultur im Team oder Unternehmen zu leben, zahlt sich auf unterschiedliche Faktoren positiv aus:
1. Leistungsverbesserung: Eine Feedbackkultur ermöglicht es Mitarbeiter:innen, kontinuierlich an ihrer Leistung zu arbeiten, Schwachstellen zu identifizieren und sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Außerdem kann regelmäßiges Feedback dabei helfen, die Selbst- und Fremdwahrnehmung miteinander abzugleichen.
2. Konfliktlösung: Offene Kommunikation durch regelmäßiges Feedback kann dabei helfen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen. Dadurch entsteht häufig auch ein besseres Arbeitsklima.
3. Motivation und Engagement: Durch regelmäßiges Feedback fühlen sich Mitarbeiter:innen in der Regel wertgeschätzt und ernst genommen, was wiederum die Motivation und das Engagement fördert.
4. Ziele und Erwartungen werden klar kommuniziert: Feedbackgespräche können zudem einen Rahmen bieten, um gegenseitige Erwartungen und Ziele zu klären, was die Mitarbeiterzufriedenheit und somit auch die Bindung an das Unternehmen fördern kann.
Vertrauen und psychologische Sicherheit spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer gesunden Feedbackkultur. Sie bilden das Fundament, auf dem ehrliche und offene Kommunikation gedeihen kann. Wenn Mitarbeiter:innen Vertrauen in ihre Kolleg:innen und Führungskräfte haben, fühlen sie sich sicher, ihre Gedanken, Meinungen und Sorgen zu teilen. Dadurch kann eine Feedbackkultur entstehen, in der Menschen bereit sind, Feedback zu geben und anzunehmen.
Darüber hinaus sollte Feedback regelmäßig und strukturiert gegeben werden. Das hat den Vorteil, dass die Teammitglieder sich an den Feedbackprozess gewöhnen können und sich darüber im Klaren sind, wann, wie und in welchem Rahmen Feedback gegeben wird.
Jeweiliges Feedback sollte außerdem konstruktiv formuliert werden und einen positiven und zukunftsorientierten Fokus haben. Das Feedback sollte also Verbesserungsvorschläge für die Zukunft beinhalten und sich nicht zu sehr auf die Probleme in der Vergangenheit beziehen. Eine gesunde Fehlerkultur kann dabei auch eine wichtige Rolle spielen.
Es gibt unterschiedliche Methoden und Beispiele, wie sich eine gesunde Feedbackkultur im Unternehmen etablieren lässt. Die Methode sollte dabei individuell an die Situation angepasst werden.
360 Grad Feedback
Diese Feedbackmethode ermöglicht ein rundum Feedback aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Feedback kommt daher möglicherweise von Vorgesetzten, Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen oder sogar externen Kund:innen. Diese Feedback-Geber beurteilen die bewertete Person anhand ihrer Erfahrungen und Interaktionen. Typischerweise beinhaltet ein 360-Grad-Feedback verschiedene Fragen oder Bewertungskriterien, die auf Fähigkeiten, Verhalten, Leistung und andere relevante Aspekte abzielen.
Fünf-Finger-Methode
Diese Methode eignet sich beispielsweise, um ein aktuelles Stimmungsbild des Teams nach einem Meeting oder Workshop einzuholen.
Dafür zeichnet jede:r Teilnehmer:in eine Hand auf ein Blattpapier und beantwortet darauf jeweils folgende Fragen:
Daumen: Was fand ich gut?
Zeigefinger: Was habe ich gelernt?
Mittelfinger: Wo sehe ich Verbesserungspotenzial?
Ringfinger: Welche positiven/negativen Eindrücke habe ich gewonnen?
Kleiner Finger: Was hat noch gefehlt? Was kam zu kurz?
Handfläche: Anmerkungen, Wünsche und Vorschläge?
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