Das Delegation Poker ist ein Kartenspiel für Teams, mit dem über einen spielerischen Ansatz Entscheidungsbefugnisse und Verantwortlichkeiten geklärt werden können.
Delegation Poker stammt von dem Management 3.0 Gründer Jurgen Appelo und ist eine Methode zur spielerischen Delegation im Team. Sie dient dazu, die Erwartungen der Führungskräfte und Mitarbeiter:innen abzugleichen und anhand dessen Delegationsentscheidungen abzuleiten. Diese Technik ist besonders im Rahmen einer agilen Führung sehr hilfreich, da selbstorganisierte Teams Vertrauen und Klarheit für ein effektives Arbeiten brauchen.
Ein wesentlicher Bestandteil eines agilen Arbeitsumfelds ist das selbstorganisierte Arbeiten der Teams und der einzelnen Teammitglieder. Um das zu ermöglichen, ist es wichtig, dass sich jede:r über seine Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten bewusst ist. Für eine agile Führungskraft bedeutet das, die Aufgaben effektiv zu delegieren. Das Prinzip des Delegierens hilft, Ressourcen zuzuordnen und somit das Selbstmanagement der Teammitglieder zu fördern. Das Delegation Pokers ist daher eine geeignete Technik, diese Delegation umzusetzen und Entscheidungsbefugnisse zu klären.
Delegation ist keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern passiert auf unterschiedlichen Stufen. Das Delegation Poker beschreibt dabei folgende 7 Ebenen:
Verkünden: Die Führungskraft verkündet eine Entscheidung ohne Erklärung oder Absprache.
Verkaufen: Die Führungskraft trifft eine Entscheidung und versucht diese ihren Mitarbeiter:innen zu erklären.
Befragen: Die Meinung des Teams wird vor einer Entscheidung eingeholt.
Einigen: Das Team und die Führungskraft einigen sich und suchen einen gemeinsamen Konsens.
Beraten: Das Team trifft die Entscheidung, lässt sich allerdings von der Führungskraft beraten.
Erkundigen: Das Team trifft die Entscheidung und erklärt diese im Anschluss der Führungskraft.
Delegieren: Die Entscheidung wird vollständig dem Team überlassen.
Folgende Regeln sind bei einer Delegation Poker zu beachten:
Im ersten Schritt werden von jedem Teilnehmenden Situationen gesammelt, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen.
Anschließend bekommt jeder Teilnehmende 7 Karten, die jeweils eine der 7 Delegationsebenen symbolisiert.
Danach werden nacheinander die jeweiligen Entscheidungssituationen vorgelesen, zu denen jeder Teilnehmende gleichzeitig die Karte aufgedeckt, die seiner Meinung nach in Bezug auf das Delegationslevel am besten dazu passt
Im nächsten Schritt erfolgt von jedem Teilnehmenden eine Erklärung in Bezug auf seine Auswahl. In der Regel wird hier mit den Extremwerten gestartet.
Anschließend wird die Abstimmung wiederholt, bis sich die Teilnehmenden auf ein Delegationslevel einigen können.
Nach der gemeinsamen Konsensfindung kann mit der nächsten Entscheidungssituation weitergemacht werden.
Die Ergebnisse werden außerdem auf einem Delegation Board festgehalten.
Das Delegation Board dient der Erfassung und Visualisierung der erarbeiteten Ergebnisse. Dafür wird eine Tabelle genutzt, deren Spalten das jeweilige Delegationslevel und der Zeilen die Entscheidungssituationen darstellen. So kann jeder Entscheidungssituation direkt ein Delegationslevel zugewiesen werden.
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Du kannst Delegation Poker beispielsweise verwenden, wenn in einem Projektteam entschieden werden muss, wer für bestimmte Aufgaben und Entscheidungen verantwortlich ist.
Am besten funktioniert das Delegation Poker mit bis zu 7 Personen. Grundsätzlich sind der Teilnehmerzahl aber keine Grenzen gesetzt. Beachte jedoch, dass die Runde bei einer zu großen Teilnehmerzahl zu unübersichtlich werden kann.