„Mindset“ ist ein Buzzword im Bereich der Agilität. Doch was ist das eigentlich, und warum reden alle darüber?
Neue Wortschöpfungen fliegen uns ja ständig um die Ohren. Manchmal geben sie uns das Gefühl, in unserer rasanten Welt immer einen Schritt hinterher zu sein. Doch anstatt uns verunsichern zu lassen, schauen wir uns “Mindset” doch einfach mal genauer an.
Andy Weber ist freier Trainer und Coach bei Brainbirds und Experte zum Thema Agilität. Wir haben mit ihm über die Zukunftsperspektiven der Agilität gesprochen und ihn gefragt, warum das individuelle Mindset der Menschen eine so zentrale Rolle spielt.
Das Buzzword „Mindset“ meint eigentlich die innere Haltung, die Menschen zu sich und zur Welt haben: eine Verbindung aus Denkweisen, Überzeugungen, Werten und Verhaltensmustern. Es geht um das, was wir wissen, gelernt und erfahren haben, glauben und wie wir uns deswegen immer wieder verhalten.
Viele Menschen, Organisationen und Unternehmen diskutieren zur Zeit intensiv darüber, wie sich unsere eigene Haltung auswirkt: darauf, welchen Platz wir in unserer Welt einnehmen, ob und wie wir Veränderungsprozesse steuern. Auch bei der Agilität spielt sie eine zentrale Rolle.
Warum das? Wir leben und arbeiten heute in einer extrem komplexen Welt (VUCA-Welt). Wir werden ständig mit neuen Fragen, kulturellen und technischen Veränderungen konfrontiert. Wie Andy betont: „Der digitale Wandel wird nie mehr so langsam sein wie heute.“
Als Mensch, Organisation oder Unternehmen müssen wir mit der VUCA-Welt zurechtkommen. Anstatt zu versuchen, wie Don Quijote gegen Windmühlen anzukämpfen, müssen wir gut überlegen, wie wir uns in und mit dieser Welt bewegen wollen. Es geht schließlich um unsere Existenz.
Der springende Punkt im Umgang mit der VUCA-Welt ist das WIE, besonders wenn lange Erfahrung und einst etablierte Prozesse plötzlich nicht mehr greifen. Da waren wir doch alle schon mal, vor allem in den letzten beiden Jahren.
Alles „beginnt, steht und fällt mit dem Mindset,“ so Andy Weber. In einer solchen Situation kann man zwei Arten von „Mindset" haben, sagt er. Entweder einen Fixed Mindset oder ein Growth Mindset. Okay — also eine starre Haltung, oder eben eine, die auf Wachstum ausgerichtet ist, die (Selbst-)Reflexion erlaubt.
Kurz gesagt: Der eine bleibt hängen, hängt sich möglicherweise sogar an seiner neuen Fragestellung auf. Die andere hingegen erkennt darin nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Sie entscheidet sich dafür, zuzuhören, sie will etwas lernen und sich weiterentwickeln. Und weil sie das will, tut sie das auch, denn sie ist konsequent. So findet sie sich auf neuen Pfaden, die vielleicht steinig, dafür aber gewinnbringender, aufregender und sinnvoller sind als zuvor. Die eine hat sich in ihrer Komfortzone eingeigelt, der andere hat gelernt neu zu denken und anders zu arbeiten — und ist am Problem gewachsen. Deshalb fühlt er sich jetzt ziemlich gut.
Vor der neuen Geschwindigkeit und Komplexität hätte unsere Person oder unser Unternehmen den Kopf einziehen können. Stattdessen hat sie mutig und entschieden gefragt, wo noch Potenzial liegt und wie sie es ausschöpfen kann. Und weil sie sich jetzt getraut hat zu fragen und zu handeln, wird es bei der nächsten Herausforderung umso schneller und einfacher gehen.
Damit hat sie begonnen zu verstehen, dass Agilität eine Reise ist, und kein Punkt, an dem man irgendwann final ankommt. Sie ist ein offener Prozess, bei dem die eigene Situation und Einstellung immer wieder neu angeschaut und, wenn nötig, angepasst werden.
Das kann schon mal anstrengend werden, doch die gute Nachricht ist: es gibt eine Menge sehr hilfreiches Werkzeug, das man sich beispielsweise in einem Agile-Methoden-Seminar aneignen kann. Und lohnen wird sich das mit Sicherheit.
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