Selbstführung ist die Fähigkeit, das eigene Denken und Handeln zu reflektieren, um sich weiterzuentwickeln und persönliche Ziele zu erreichen. Sich selbst führende Menschen sind motivierter, leistungsstärker und zufriedener.
Selbstführung dient dazu, persönliche Potenziale und Ressourcen zu analysieren und bewusst zu aktivieren. Sich selbst führende Menschen schreiben Erfolg oder Misserfolg nicht äußeren Umständen zu, sondern übernehmen Verantwortung für ihren Anteil daran. Sie können aus Fehlern lernen und mit problematischen Situationen besser umgehen. Dadurch gewinnen sie Motivation und Handlungsalternativen für ihr nächstes Projekt. Selbstführung im Alltag ist für Führungskräfte ebenso wichtig wie für Teammitglieder, die in agilen Unternehmensstrukturen zunehmend Verantwortung übernehmen.
Häufig wird Selbstführung mit Selbstmanagement gleichgesetzt. Beim Selbstmanagement geht es darum, Arbeitsabläufe mithilfe verschiedener Tools oder Methoden zu optimieren, um die eigene Effizienz zu steigern. Selbstführung setzt dagegen früher an: Selbstführungskompetenz bedeutet, persönliche Ziele und den Weg dorthin festzulegen, eigenverantwortlich zu handeln und sein Verhalten immer wieder zu überprüfen. Während es beim Selbstmanagement nur um einen effizienteren Weg zum Ziel geht, wird beim Selbstmanagement auch das Ziel selbst mitbestimmt.
Sich selbst zu führen ist die Voraussetzung, um andere führen und zur Selbstführung anleiten zu können. Indem Führungskräfte ihr eigenes Handeln regelmäßig analysieren, verbessern sie ihre Führungsqualitäten. Sie werden klarer und durchsetzungsstärker im Hinblick auf ihre eigenen Ziele und können einen authentischen, persönlichen Führungsstil entwickeln. Durch Selbstführung gewinnen sie neue Handlungsspielräume, reagieren gelassener auf veränderte Rahmenbedingungen und festigen die Bindung an ihren Arbeitgeber. Selbstführung ist besonders für Remote Leadership wichtig, also das Führen von verteilten Teams: Wenn alle an verschiedenen Standorten arbeiten, muss jedes Teammitglied die eigene Verantwortung für Disziplin, Motivation und Organisation anerkennen.
Für Selbstführung werden Methoden aus der Psychologie, dem Management und der persönlichen Führung angewandt. Im Kern geht es darum, die richtigen Fragen zu stellen, um auf die eigenen Werte, Potenziale und Ziele zu fokussieren:
Welchen Anteil habe ich selbst am guten oder schlechten Ergebnis?
Welche meiner Handlungen waren besonders wirksam?
Wie kann ich diese ausbauen?
Welche Schwierigkeiten gab es und wie habe ich sie überwunden?
Welche Fähigkeiten und Ressourcen hätte ich noch einsetzen können?
Welche Unterstützung bräuchte ich beim nächsten Projekt?
Was kann ich bei mir selbst verbessern?
Was ist mir wichtig?
Selbstführungskompetenz kann man durch Übungen erlernen und stärken, um sie für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen.
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